Julian Tuwim

Julian Tuwim, geboren am 13. 9. 1894 in Łódź (Polen) als Sohn eines jüdischen Bankbeamten. Bereits 1913 debütierte er als Lyriker. Bis 1914 besuchte er das Staatliche Russische Gymnasium in Łódź und studierte anschließend in Warschau Jura und Philosophie. Er war Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der Dichtergruppe “Skamander” sowie Mitarbeiter verschiedener satirischer Zeitschriften; die 1916 gegründete Studentenzeitschrift “Pro Arte et Studio” machte er zum wichtigsten Organ der neuen Poesie. 1917–1932 war er künstlerischer Leiter der berühmten Kabaretts “Zum Pikador” und “Qui Pro Quo” und gilt seither als einer der Väter dieses Genres in Polen. Bis 1939 veröffentlichte Tuwim neun Gedichtbände, die seinen Ruf als Erneuerer der polnischen Dichtung begründeten. Bekannt wurde er auch als Kinderbuchautor und kongenialer Übersetzer aus dem Russischen, Französischen, Deutschen, Englischen und Lateinischen. Im September 1939 floh er vor den deutschen Besatzungstruppen und gelangte über Rumänien, Frankreich, Portugal und Brasilien in die USA, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Polen (1946) lebte. Dort schrieb er für die polnische Exilpresse in London und verfaßte das 9000-Verse-Poem “Polnische Blumen” (erschienen 1949 in Polen). In seinen letzten Lebensjahren, viel geehrt, aber schon krank, übersetzte er hauptsächlich. Am 27.12. 1953 starb er in Zakopane im Tatra-Gebirge.

*  13. September 1894

†  27. Dezember 1953

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